An Bord der SAILOR MOON waren wieder einmal wichtige und schwerwiegende Entscheidungen zu treffen: Soll unser zweites Kind noch während der Reise, also hier in den USA und quasi “an Bord” geboren werden, oder fliegen wir für die Geburt wieder nach Österreich? Behalten wir die SAILOR MOON? Wenn ja, lassen wir sie hier in den USA liegen oder bringen sie nach Europa zurück? Oder verkaufen wir unser Boot und legen erstmal eine Segelpause ein?
Nach langem Überlegen haben wir nun eine Vorstellung, wie die nahe Zukunft so aussehen soll: Wir erkunden noch ein bisschen New York und den Long Island Sound, dann beenden wir unsere Reise, verkaufen das Boot und ziehen erstmal nach Österreich zurück. Die Entscheidung war nicht einfach, aber viele Dinge sprechen einfach dafür, unser Projekt in spätestens zwei Monaten zu beenden. Erstens natürlich unsere finanzielle Situation: Mit einem strikten Sparkurs hätten wir wohl noch ein halbes Jahr aus unserer Reisekasse “herauskitzeln” können, aber wir haben schnell festgestellt, dass man sich, um New York so richtig genießen zu können, hin und wieder einfach etwas leisten muss. Das tun wir, und wie! Zweitens hat sich für uns die Möglichkeit ergeben, günstig eine tolle Wohnung in der Nähe von Wien zu mieten, für ein Dach über dem Kopf ist also nach unserer Heimkehr auch schon gesorgt. Drittens machen unsere Erfahrungen mit dem amerikanischen Gesundheitssystem nicht wirklich Lust auf mehr, schon gar nicht auf eine Geburt. Und, last, but not least, haben wir schließlich alle drei Familie und Freunde in Österreich, die wir teilweise schon jahrelang nicht mehr gesehen haben. Die SAILOR MOON sucht nun natürlich einen neuen Eigentümer, wer also interessiert ist, alle Informationen und unsere Preisvorstellung finden sich hier.
Natürlich diskutieren wir nicht nur über unsere Zukunft und schreiben Verkaufsanzeigen, wir haben schließlich Gäste! Mein Bruder Ma und seine Freundin Vicky kommen nach einem kurzen Besuch in Boston in Wildwood am Bus-Terminal an und werden von uns sofort zur einzigen (?) Attraktion geschleift: Dem Boardwalk! So nennt man hier die breite, auf Stelzen an den Strand gebaute und ewig lange Promenade, wo sich allabendlich die vielen Touristen in Spielhallen, Vergnügungsparks, Shops und Imbissbuden tummeln. Dazwischen gib es All-you-can-eat-Restaurant mit dem Ambiente einer Bahnhofswartehalle, eindeutig nicht jedermanns Sache. Mack’s Pizza ist allerdings eine Institution in Wildwood, da kommen selbst wir nicht daran vorbei, und es schmeckt hervorragend. Trotzdem hält uns nicht allzuviel hier, wir mieten also ein Auto und fahren nach Philadelphia. Philadelphia hat in der Geschichte der USA eine bedeutende Rolle gespielt, hier wurde nämlich die Unabhängigkeitserklärung unterzeichnet. Heute gibt es unzählige Museen und Ausstellungen, die dieses zugegebenermaßen bedeutende Ereignis in allen Facetten beleuchten, an jeder Straßenecke trifft man auf Liberty, Freedom oder Independence. Wir belassen es bei einem Besuch der Liberty Bell, testen Philly Cheesesteak-Sandwiches, chillen in Hängematten am Delaware River und sind dann auch schon wieder auf dem Rückweg.
Am nächsten Tag holen wir den Anker auf und machen uns auf den Weg hinaus auf den Atlantik. Die Boardwalk-Erfahrungen in Wildwood überzeugen uns, Atlantic City links liegen zu lassen und über Nacht direkt nach Sandy Hook durchzumotoren. Die SAILOR MOON nimmt auch diese Etappe problemlos, für die paar Zacken in der Kurslinie sind die müden Steuermänner verantwortlich. Nach einer Nacht vor Anker in Sandy Hook sind wir gezeitenbedingt schon wieder um fünf Uhr Früh auf, wir wollen in den Hudson! Es ist Jaquelines Geburtstag, und wie könnten wir den angemessener feiern als mit einem asiatischen Mittagessen in Chinatown!? Darüber berichte ich dann im nächsten Blogeintrag!
Soso, es stimmt also! Dann kühl ich schon mal ein paar Bier für ein Wiedersehen ein 😀
Sauber, bin dabei 🙂
Schade, dass Eure Reise nicht weitergeht, den ich habe hier immer gern mitgelesen.
Aber ich kann Eure Entscheidung sehr gut nachvollziehen und hätte mich sicher genau so entscheiden.
Ich wünsche Euch noch eine schöne Reise und viel Erfolg beim Verkauf der Sailor Moon. Und nicht zu vergessen: alle Gute für Jaqueline und den kommenden neuen Erdenbürger.
Liebe Grüße
Michael
So,
da geht nun also ganz langsam ein Blog dem Ende entgegen – ein Blog den ich seit April 2014 verfolge. Der mir unheimlich viel Spass gemacht zu verfolgen. Ihr habt mir (uns) sehr viel freude bereitet.
Ich bin mal gespannt, ob ihr drei (dann vier) auf dem Land bleiben werdet, oder in Zukunft nochmal etwas von euch zu lesen sein wird, von einer weiteren Reise. Für (anfangs) so unerfahrene Blauwassersegler wie ihr es gewesein seid, ist das schon eine gigantische Leistung – Hut ab davor.
Vielleicht erkundet ihr ja mal eine europäische “Binnenpfütze” – den Bodensee, dann lade ich euch auf einen Kaffe ein 😉
Nun wünsche ich euch euch noch einen schönen Aufenthalt in NY und drücke euch für eure Zukunf die Daumen. Hoffentlich wird alles so, wie ihr es euch wünscht und vorstellt.
Herzlichste Grüße Sandro
Ich habe erst angefangen Euch zu folgen, als ich das Verkauf an der Facebook Seite entdeckt habe. Seitdem sind Entscheidungen mit meinem Mann gefallen, dass wir Segelschein machen und auch ein Boat kaufen, danach los um die Welt. Seitdem lese ich jeden Tag von Euch und bin sehr dankbar für diesen Blog! Ihr seid sehr inspirierend und bewundernswert. Alles Gute Euch mit dem neuen Familienmitglied!
Hallo Mischa & Jaqueline,
erstmal herzliche Gratulation zur Vergrößerung eurer Mannschaft! Wir freuen uns mit euch 🙂 Wir verfolgen den Blog halbwegs regelmäßig und sind begeistert von den tollen Geschichten und Fotos!
Ich bin Mitte September in Bosten und NY, als Abschluss zum MBA. In NY endet das Programm am 15. Nachmittags und ich fliege dann am 17. zurück. Zeit für ein gemeinsames Bier? 🙂 Würde mich freuen!
LG,
Christian
Hallo Mischa, Jaqueline, Willi und bauchzwerg
DAAANNNKKEE!!!! Ich habe euren Blog über das Eltern Magazin kennengelernt. Zu diesem Zeitpunkt war ich im 7.Monat zu meiner kleinen Charlotte schwanger. Ich habe überall gesucht wie es so ist mit Babys auf reisen zu sein. Der Vater meiner kleinen und ich hatten/haben vor viel zu reisen da er von seinem Arbeitgeber soviel Urlaub zur Geburt bekam (6wochen zusätzlich). Ihr macht mir Mut und gebt mir Zuversicht durch eure unkomplizierte Art. Ich versuche mir da einiges abzuschauen .
Mein Winterprojekt wird dass auf Vordermann bringen unseres vw t2b Bulli Leichenwagens damit wir mit dem Auto durch Europa Touren können.
Danke noch einmal für eure Blogs!
Ich hoffe noch eine Weile von euch zu lesen!
Glg Marion