Obwohl unser letzter Blogeintrag noch nicht einmal zwei Wochen her ist, haben wir schon zwei der drei damals geplanten Dinge erledigt: Das allerletzte auf den Stahl geklebte Holz, unter den Winschen, ist entsorgt und der Rost darunter entfernt, und wir haben unseren allerersten San-Blas-Fisch gefangen! Nur die Langusten sind immer noch einen Tick schneller als wir, aber das kriegen wir auch noch hin! Wiedermal ankert die SAILOR MOON in Chichime, wir waren allerdings unterwegs und haben eine weitere kleine Runde durch die Inseln gedreht.
Nach mehr als zwei Monaten hier in den San Blas neigt sich unser Vorrat an sauberem Gewand langsam aber sicher dem Ende zu, während wir die Tür von unserem Schmutzwäschefach mittlerweile mit Gewalt zudrücken müssen. Unser Plan ist daher, wieder nach Nargana zu segeln, um im Fluss Wäsche zu waschen und nebenbei auch unsere Süßwasserkanister aufzufüllen. Unsere Freunde von der PANDORA haben einen neuen Gast an Bord, Roland, mit dem sie ebenfalls Richtung Nargana ablegen, wo wir uns in ein paar Tagen treffen wollen. Auf unserer ersten Etappe, wir haben wie immer unsere Schleppleine draußen, spannt sich der Gummi plötzlich: Ein Fisch! Natürlich ziehen genau zu diesem Zeitpunkt noch ein paar Squalls durch, wir sind viel zu schnell, aber wir sind schließlich ein eingespieltes Team, und so holt Jaqueline Messer, Schneidbrett und Handschuhe, während ich schnell die Genua reffe. Hand über Hand wird dann die Leine eingeholt, und wir haben tatsächlich wiedermal einen Fisch gefangen, eine Königsmakrele dürfte es sein! Nach der Ankunft am Ankerplatz übernimmt Jaqueline das Filetieren, und schnell ist klar, das wir Verstärkung brauchen werden. Soviel Fisch kann die SAILOR MOON-Crew niemals alleine essen! Wir kochen uns nur einen kleinen Eintopf und für den nächsten Abend wird die PANDORA kurzfristig umdirigiert, und wir genießen zu sechst herrliche Makrelenspieße. Wie üblich wird danach ein bisschen gepokert und Musik gehört. Erst irgendwann kurz vor Sonnenaufgang stellt sich heraus, dass selbst die kombinierten Rumvorräte von PANDORA und SAILOR MOON nicht mit den ABBA- und Kenny-Rogers-Kenntnissen ihrer Crews mithalten können, und alle fallen müde in die Kojen. Tags darauf segeln (oder motoren…?) wir noch leicht angeschlagen nach Nargana, verschieben aber die Flusstour auf den nächsten Morgen und lassen sogar das geplante Abendessen im Restaurant ausfallen – natürlich nur, weil Willi so müde ist.
Ausgeschlafen packen wir am nächsten Tag unser Dinghy voll mit Schmutzwäsche und Wasserkanistern und brechen in den Rio Diablo auf. Kurz nach der Mündung begrüßt uns diesmal sogar ein Krokodil, leider ist es ein wenig kamerascheu. Eine halbe Stunde später wird der Fluss zu seicht für unser Dinghy, wir verankern es in der Flussmitte und starten unser Waschprogramm. Einige Zeit später kommt auch das PANDORA-Dinghy bei uns an, die drei haben nach einigem gutem Zureden ihren sturen Außenborder zum Laufen gebracht. Leider haben wohl die unzähligen Blut saugenden Sandfliegen nur auf leichte Opfer wie uns gewartet. In Schwärmen stürzen sie sich auf uns, und kurz darauf sitzen wir alle wieder in den Dinghys und sind auf dem Rückweg. Wirklich sauber ist unsere Wäsche dabei wohl nicht geworden…
Noch am selben Tag müssen wir uns schweren Herzens von Franzi und Pesche verabschieden. Die beiden wollen durch den Panamakanal in den Pazifik, und da dafür noch einiges an Papierkram notwendig ist, segelt die PANDORA schonmal Richtung Colon. Wir hatten wirklich viele lustige Tage (und Abende) mit den beiden, die PANDORA ist ein tolles Schiff mit der wohl ausgefeiltesten Wasserpumpenelektronik überhaupt, und wir hoffen, dass wir wirklich noch ein Treffen mit den beiden in Panama City hinkriegen.
Zu dritt segeln wir die SAILOR MOON mit einem Zwischenstopp auf Green Island zurück nach Chichime, wo schon übermorgen unsere neuen Gäste eintreffen werden. Die beiden haben von uns eine lange Einkaufsliste für Panama City bekommen und bringen dazu noch einige dringend benötigte Ersatzteile aus Österreich mit. Wir sind schon gespannt, ob und wie sie den Transport bewältigen werden 🙂
Crocodile pics or it didn’t happen! Die radeln habt auch schon länger nicht verwendet, oder? 😉
Ja, ich probiers beim nächsten Mal…sind scheu und schnell die Dinger!
Die Radln brauchen wieder eine Generalüberholung im nächsten Hafen fürchte ich…
In malta und gozo ists auch schön; aber ohne krokodile!