Segeln hier in den San Blas ist wirklich ein Traum! Korallenriffe und kleine Inseln sorgen für ruhiges Wasser, der Wind weht gleichmäßig und angenehm, und es gibt so viele Ankerplätze, dass man (wie so manche Segler) Jahre hier verbringen und trotzdem immer wieder Neues entdecken kann. Kuna Yala, wie das Gebiet offiziell heißt, gehört zwar zum Staatsgebiet von Panama, wird jedoch von den ca. 55.000 Kunas, die hier leben, selbst verwaltet. Generell wird relativ viel Wert auf Tradition und Erhaltung der jahrhundertealten Lebensweise gelegt, die Dorfältesten haben hier jedoch offensichtlich einigen Gestaltungsspielraum. So gibt es Kuna-Dörfer mit Satellitenschüsseln, Handymasten und einiges an touristischer Infrastruktur genauso wie Siedlungen ohne Wasser- oder Stromanschluss. Trotzdem scheint der Tourismus neben dem Kokosnuss-Export zur zweiten Haupteinnahmequelle geworden zu sein, Segler oder Backpacker findet man fast überall. Die Kunas haben sich offensichtlich schon lange auf die vielen Besucher eingestellt, auf den besonders beliebten Inselgruppen wurden kleine Restaurants eröffnet, und die Segler bekommen auf Wunsch frisches Obst oder Gemüse direkt zum Boot geliefert.
Nach unserer Ankunft ankern wir erstmal ein paar Nächte vor Green Island, wo wir nicht nur die PANDORA mit Franzi und Pesche wiedersehen, sondern auch die EL CARACOL von Kat und Jorge wiedertreffen. Mit den beiden und ihren drei Kindern haben wir schon in Curacao viel Zeit verbracht und uns jetzt natürlich einiges zu erzählen. Jorge ist Experte für alles, was mit Fischen und Meeresfrüchten zu tun hat, und von ihm lerne ich zum Beispiel, wie man Hummer und Krabben fängt und zubereitet oder wie man mit einer Harpune umgeht. Nicht nur einmal sind wir auf der EL CARACOL zu Gast und genießen ein herrliches Essen. Außerdem besuchen wir gemeinsam den Ort Nargana, eines der untypisch modernen Kuna-Dörfer. Wir können in einem der kleinen Supermärkte unsere Lebensmittelvorräte aufstocken und kaufen außerdem bei Mr. Paco 40 Liter Diesel und eine volle Gasflasche mit genau (!) unserem (!!) französischen (!!!) Ventil (wie jeder Segler bestätigen kann, ist so ein Zufallstreffer grundsätzlich schon unwahrscheinlich, hier auf den San Blas grenzt das fast schon an ein Wunder).
Gleich hinter Nargana mündet ein kleiner Fluss ins Meer, der Rio Diablo. Verwegene Abenteurer wie uns zieht so ein Name natürlich magisch an, wir rüsten das Dinghy für die Expedition aus und starten los. Zwei Stunden, viel Benzin und lange Umwege später finden wir endlich die gar nicht so versteckte Flussmündung und tuckern langsam stromaufwärts. Wir wissen, dass es hier Krokodile gibt, sehen aber nur unzählige Vögel, darunter einen Tukan. Nach einiger Zeit wird der Fluss immer seichter, und schlussendlich müssen wir aussteigen und das Dinghy festbinden. Dafür ist das Wasser mittlerweile unglaublich klar und sauber, wir füllen also irgendwo mitten im Dschungel unsere mitgebrachten Wasserkanister auf, Kat und Jorge haben überhaupt gleich ihren Schmutzwäschesack mitgenommen und waschen Wäsche. Coole Sache irgendwie.
Silvester und Neujahr verbringen wir mit einem Lagerfeuer und Grillen auf Bug Island (der Name ist Programm…), dann verlegen wir die SAILOR MOON zu den Lemon Cays, wo wir (nicht nur einmal) bis vier Uhr morgens auf der PANDORA sitzen und pokern. Die von Franzi und Pesche bestellten Steaks bleiben zwar etwas unter ihren Erwartungen und unser Angelausflug erfolglos, trotzdem haben wir wiedermal sehr viel Spaß mit den beiden.
Unsere Pläne für die nächsten Tage sehen in etwa so aus: Aufstehen, Yoga (Jaqueline) oder fischen (Mischa), vielleicht ein bisschen segeln, essen, schwimmen oder schnorcheln, die Beine vertreten auf einer Insel, schlafen gehen. Mal sehen, ob wir das bis Anfang Februar, wenn mein Bruder Martin und seine Freundin Anna zu uns zu Besuch kommen, durchalten, ich denke aber, wir kriegen das hin.
Hallo endlich wieder Nachricht und Bilder von euch.Herrliche Aufnahmen.Liebe Grüße von Papa und Mama.Warten auf Skype Anruf.Ciao Ciao
Wir sitzen hier auf dem Sofa der Oma in der Zuckerkandlgasse bei draußen minus 6 und würden gerne beamen können. Ihr seid ja scheint es im Paradies gelandet. Bussis Oma Margareta und Tante Susa und die Nachbarin Helga!!!!