Als erstes mal herzlichen Dank für die vielen Glückwünsche, Kommentare, Mails, Facebook-Messages, WhatsApp-Nachrichten und und und, die wir als Reaktion auf unseren letzten Blogeintrag bekommen haben! Wir haben uns sehr gefreut, schön zu sehen, dass anscheinend doch einige Leute regelmäßig unseren Blog lesen!
Bedingt durch den Crew-Zuwachs auf der SAILOR MOON gibt es für uns natürlich einiges zu planen. Neben einem Namen (bei einem Mädchen hätten wir uns viel leichter getan!) versuchen wir, eine Woche Urlaub in Rio, einen Liegeplatz für die SAILOR MOON, diverse Bootsreparaturen, ein paar Tage am Strand und natürlich Relaxen auf dem Boot unter einen Hut zu bringen. Leider bestätigt sich unsere Befürchtung, dass wir als österreichische Staatsbürger unseren Aufenthalt hier in Brasilien nicht über 90 Tage hinaus verlängern können, am 18. Juni müssen wir beide spätestens das Land verlassen. Flüge nach Österreich gibt es auch nicht allzuviele, wirklich günstige Flüge sind noch seltener, deshalb sieht unser Plan für die nächsten Monate jetzt folgendermaßen aus: Am 6. Mai fliegen wir gemeinsam nach Rio de Janeiro, wo wir für eine Woche in einem Hotel übernachten und die Stadt, die Strände und vielleicht die nähere Umgebung erkunden werden. Jaqueline fliegt dann am 26. Mai von Recife zurück nach Österreich, ich werde noch drei Wochen länger bleiben und einige notwendige Reparaturen auf der SAILOR MOON erledigen. Ich komme dann am 17. Juni in Wien an, das Boot bleibt inzwischen in Jacare. Nach der Geburt unseres Sohnes voraussichtlich im Oktober werde ich dann (sofern sich niemand findet, der mit mir segelt, alleine) die SAILOR MOON nach Französisch Guyana oder Suriname bringen, wo dann Jaqueline mit dem Baby wieder „heim“ aufs Boot kommen wird. Danach wollen wir erstmal gemütlich durch die Karibik und dann in die USA segeln.
Für die paar Monate in Brasilien organisieren wir einen Platz in Brians Bootswerft, fast direkt neben der Marina Jacare. Brian ist Brite, in den 70ern per Segelboot nach Brasilien ausgewandert und hat hier die erste Marina eröffnet. Heute betreibt er noch immer eine kleine Bootswerkstatt. Er ist 77 Jahre alt, aber noch top in Form und total up-to-date – statt einer E-Mailadresse will er unsere WhatsApp-Kontaktdaten. Und wirklich, kurz darauf meldet sich Jaquelines Handy, Brian will das Boot am 4. Mai mit der Nachmittagsflut auf einen Trailer setzen und dann bei Niedrigwasser den Trailer in den Hof schieben – uns ist das recht.
Bevor allerdings die Arbeit losgeht, gönnen wir uns noch ein paar Tage Strandurlaub. Julie von der SUNFLOWER ist Argentinierin und erzählt uns von Porto de Galinhas, einem Ferienort in Süden von Recife, der in ganz Südamerika bekannt und beliebt ist und zu den schönsten Stränden Brasiliens gehören soll. Wir buchen ein kleines Appartment, mieten kurzfristig Brians altes Auto und brechen zu dritt auf. Beim ersten Volltanken leckt irgendwie der Tank, einige Liter Benzin rinnen in den Abfluss der Tankstelle. Zum Glück spricht Julie fließend Portugiesisch und wir erfahren von der Tankstellenangestellten, dass das zwar nicht unbedingt normal, aber kein Grund zur Besorgnis wäre. Ganz verstehen wir das Problem nicht, aber nach kurzer Zeit hört das Tropfen tatsächlich auf und wir fahren los. Julie muss den wackeligen rechten Außenspiegel alle paar Minuten neu einstellen, ich lerne schnell, dass man auf der Stadtautobahn von Recife grundsätzlich auf der linken Spur fährt (die rechte besteht nur aus Löchern), die leuchtenden Motorkontrolllampen ignorieren wir wie befohlen, und so kommen wir drei Stunden später sicher in Porto de Galinhas an. Porto de Galinhas bedeutet wörtlich „Hühnerhafen“, wobei mit Hühnern afrikanische Sklaven gemeint waren, die hier nach dem offiziellen Verbot des Sklavenhandels illegal nach Südamerika gebracht wurden. Trotzdem ist das Huhn sowas wie das Maskottchen des Ortes geworden, überall kann man unterschiedlichste Souvenirs in Hühnerform kaufen, sogar die Telefonzellen sind quasi große Hühner. Ein bisschen makaber wie ich finde, aber naja. Der Ort ist ein typischer Ferienort, mit vielen Restaurants, Pensionen, kleinen Geschäften und einem teuren Supermarkt. Aber unser kleines Appartment ist nett und der Strand ist wirklich absolut reiseprospekttauglich. Die beiden Damen genießen es, drei Tage nur im Sand zu liegen oder zu schwimmen, und auch ich lese im Schatten oder schnorchle ein bisschen.
Am Sonntag müssen wir wieder zurück, vorher fahren wir allerdings noch zu einer Flussmündung ein paar Kilometer weiter südlich, weil wir gehört haben, dass es dort Seepferdchen geben soll. Wir müssen bis spätestens 12 Uhr aus dem Appartment ausziehen und haben keine Zeit für lange Seepferdchen-Suchen, vor allem, da wir von diesen Tieren, ihrem Aussehen und ihren Verhaltensweisen absolut keine Ahnung haben. Deshalb genehmigen wir uns den Luxus und engagieren einen der Jangadeiros, die mit ihren tradtionellen, Jangada genannten und extrem flachen Holzbooten teilweise unter Segel und teilweise mit Hilfe einer langen Holzstange hinter dem Riff und in der Flussmündung Touristen wie uns durch die Gegend schippern. Der Jangadeiro erklärt uns, dass die Seepferdchen extrem gut getarnt sind und sich zwischen den Wurzeln der Mangroven versteckt mit ihrem Schwanz irgendwo festklemmen. Wir tauchen fleißig im Fluss, aber leider vergeblich. Für solche Fälle hat der Jangadeiro ein großes Glasgefäß mitgebracht, er taucht ein bisschen und im Nu hat er zwei Seepferdchen gefunden. Wir bestaunen die merkwürdigen Tiere und machen ein paar Fotos, dann bringen wir sie wieder an ihren Platz zurück. Nach einer kurzen Pause auf einer Sandbank sitzen wir auch schon wieder im Auto und sind bald auf dem Weg zurück nach Jacare, ein sehr netter Kurzurlaub liegt hinter uns.
Noch vor nicht allzulanger Zeit hätte mich die Vorstellung, die SAILOR MOON für mehrere Tage unbeaufsichtigt vor Anker liegen zu lassen, vollkommen fertiggemacht. Nach heute auf den Tag genau einem Jahr auf dem Boot sehe ich die Dinge entspannter, und unser Boot schwimmt nach unserer Rückkehr wie erwartet sicher am Anker hängend im Rio Paraiba. Für den Rest dieser Woche haben wir noch keine Pläne, wir werden das Boot ein bisschen „landfertig“ machen und möglicherweise auch noch einen kleinen Ausflug in den Norden unternehmen. Ansonsten ist unser nächster Termin der 4. Mai, wo die SAILOR MOON mal wieder aus dem Wasser kommen soll.
Hi ihr lieben..
Freut mi das eich guad geht. Des fotos san jo toll! Jaqui wir messn uns daun wos per whats App ausmocha wennst wida do bist!!! Gfrei mi scho so af di..
Lg und bussis fa eisnstodt
Hi,
hab es geschafft irgendwie den letzten Blog zu übersehen.
Gratuliere zur künftigen Dreisamkeit!
Echt cool.
Hoff wir können uns bald mal wieder sehen.
Bussi aus dem schönen DK bzw. UP.
Lg Ralph
Hallo,
unglaublicherweise hab auch ich es geschafft den letzten Blog zu verpassen! Aber solch erfreuliche Nachrichten sprechen sich auch so herum! Auch von mir herzlichen Glückwunsch zum künftigen Crew-Member #3 !!!
Freu mich dann schon auf Berichte von den Abenteurern in der Heimat.
LG Michi
Hey!
Da schmöker ich nach einer Zeit wieder einmal hier und dann gibt’s so geniale Neuigkeiten! Seeehr leiwand!! Glückwünsche! 🙂
Cheerio aus Wien!
PS: Seepferdchen in echt sind ja ausgesprochen cool!
Oma + Omi sind auf herrlichem Muttertagsbesuch in Mödling und haben eure Bilder gesehen. Oma würde euch am liebsten besuchen, Omi grüßt aus der Ferne 😉
Bis zum Wiedersehen die allerbesten Wünsche, viele schöne Tage und gute Gesundheit!
Grete + Gretl