Unsere Zeit in Mindelo geht langsam aber sicher zu Ende: Montag Morgen, 23.02.2015, soll es losgehen mit der Atlantiküberquerung! Vier Boote werden sich da mehr oder weniger gemeinsam auf den Weg nach Salvador de Bahia in Brasilien machen: Die CARIAD mit dem deutschen Einhandsegler Tom und seinem neuen Mitsegler, dem französischen Koch Joris; die YEMANJA mit dem deutsch-österreichischen Paar Steffi und Tommi; die schweizer Yacht ROBUSTA von Anja und Thomas und ihr Gast Georg, und wir beide mit unserer SAILOR MOON. Natürlich segelt jedes Boot anders (wir sind vermutlich wiedermal die Langsamsten) und wir werden uns wohl ziemlich schnell aus den Augen verlieren, trotzdem können wir zumindest anfangs Funkkontakt halten, und es ist ein gutes Gefühl zu wissen, dass man nicht ganz alleine auf dem Atlantik unterwegs ist.
Nicht zuletzt dank unserer neuen Freunde fühlen wir uns mittlerweile absolut wohl in Mindelo, und wir verbringen wir viel Zeit zusammen. An einem Sonntag zum Beispiel nimmt uns Milan zu einer kleinen Inselrundfahrt mit. Wir kennen hier eigentlich nur Mindelo, aber Sao Vicente hat noch einiges mehr zu bieten: in zwei Autos fahren wir auf den Monte verde hinauf, von wo wir beeindruckende Ausblicke auf Mindelo, die umliegenden Inseln und das Meer zu sehen bekommen. Dann fahren wir durch das einzige halbwegs grüne Tal der Insel, wo dank der Feuchtigkeit aus den Bergen ein bisschen Landwirtschaft möglich ist. Schließlich besuchen wir den Strand von Sao Pedro im Westen der Insel und lassen uns zum Abschluss bei Andre, einem ehemaligen schwedischen Arzt und jetzigem Restaurantbesitzer, ein ausgezeichnetes Mittagessen schmecken. Milan lebt seit vielen Jahren hier, hat mittlerweile eine Familie gegründet und gibt sich wirklich unglaubliche Mühe, uns seine neue Heimat näherzubringen. Danke nochmal an dieser Stelle!
Dann ist endlich das große Karnevals-Wochenende gekommen. In Mindelo ist Ausnahmezustand, alle Auslands-Kapverdianer kommen heim und die Flüge sind ausgebucht. Auch von den anderen Inseln sind viele Leute da, die Stadt ist rammelvoll. Am Freitag beginnen die ersten Umzüge, jede Organisation, Schule oder Gemeinschaft ist dabei. Alles anzusehen ist gar nicht möglich, aber wir sind natürlich so oft wie wir können mittendrin im Getümmel. Dienstag Nachmittag findet dann das große Finale statt. Schon eine Stunde vorher klettern die Schwedin Charlotta und wir beide auf einen Baum, um ja nichts zu verpassen. Der Umzug ist dann wirklich beeindruckend, der Aufwand, der getrieben wird, ist gigantisch. Wir erfahren, dass jeder Tänzer sein Kostüm selbst bezahlen muss. Beginnend bei umgerechnet 200 Euro, einem durchschnittlichen Monatslohn, gehen die Preise bis 1000 Euro und mehr. Man merkt schnell, welchen Stellenwert der Karneval für die Menschen hier hat. Jeder, der das Geld irgendwie aufbringen kann, macht mit, ein Mindest- oder Höchstalter gibt es nicht, und die perfekte Samba-Tänzer-Figur ist keine Voraussetzung. Das und die Tatsache, dass das Ganze (abgesehen von der Musik) keine perfekt durchchoreographierte Veranstaltung ist, sondern der Spaß im Vordergrund steht, machen die Sache irgendwie besonders charmant (so lange haben wir noch nie Zeit auf einem Baum verbracht!).
[Anmerkung: Steffi und Anja sind anscheinend deutlich bessere Fotografen als wir zwei, tolle Bilder findet man daher auch hier oder hier!]
Um sieben Uhr ist dann Schluss, und plötzlich ist die Stadt wieder leer. Wir sind abends noch bei Milan und seiner Frau Ilsevania eingeladen, wo wir einen sehr netten Abend verbringen. Dann bereiten wir uns auch schon schön langsam auf die Abfahrt vor. Die SAILOR MOON ist in einem so guten Zustand wie noch nie, Diesel und Wasser sind gebunkert, frische Lebensmittel eingekauft und Filme und Hörbücher vorbereitet. Dank Tom funktioniert unser PACTOR-Modem endlich, wir können jetzt auch über Funk weltweit Wetterdaten empfangen. Morgen wollen wir das Boot noch ein bisschen aufräumen, dann sind wir eigentlich fertig und wollen Montag, Punkt 11:04, mit dem Hochwasser ablegen. Die Wettervorhersage ist gut, relativ leichte Winde, und wir rechnen nach wie vor mit 20 bis 30 Tagen auf See. Unterwegs werden wir wieder versuchen, täglich unsere Position zu aktualisieren und ein paar Worte zu schreiben. Der nächste “richtige” Blogeintrag soll dann schon in Brasilien geschrieben werden, in ca. einem Monat!
Hallo ihr beiden, tolle Fotos vom Karneval, scheint euch ja richtig gut zu gehen.
Wir sind aus der Karibik gut nach Hause gekommen. Es war traumhaft schön!!!!
Tolles Wetter, schöne weiße Strände, türkises kristallklares Meer, viele Delphine – mit
denen wir auch schwimmen waren – und große Rochen – ebenfalls den Kontakt gesucht!
Der Atlantik war manchmal schon sehr rau und die Wellen anders als im Mittelmeer, aber für unser
großes Schiff war das kein Problem!! Seekrank waren wir nicht, aber ca. 4 Tage Landkrank, nun
ist alles wieder ok.
Wir wünschen euch alles Gute vor allem aber eine ruhige Überfahrt!!
LG GERTI und Katrin
Liebe Tante Gerti, liebe Katrin,
das sind ja gute Nachrichten – freut mich sehr, dass es euch so gut gefallen hat und dass noch alles hingehauen hat!
Danke – das hoffen wir auch!
Ein schönes Monat + bis bald!
Jaqueline
hi ihr lieben!!
de fotos vom karneval schaun jo fui guad aus! jaqui du bist jo scho fui braun,eiso fia deine verhötnisse 😉
is a bissl beruhigend das do 4 aundare boote a ume foan..
wir wünsch eich fia de überfahrt alles gute;-) bin scho neugierig was ihr dann so erzählts. aufjednfio füüüü spaß unda ruhige see. werdn af eich denkn!
bussl nina
hey,
jo i find a, owa nur im gsicht und auf die haxn, aufn bauch bin i gonz weiß, wei so richtigs bodeweda is do ned… owa hoffentlich donn drüm, donn hob i vielleicht amoi mehr foab ois du 😉
donk sche! passts a auf eich auf und bis boid!!
bussls
Jaqueline
Hallo ihr beiden
Wir wünschen euch eine gute Überfahrt. Die Bilder sind wunderschön.
Lg
Danke!!
Mast und Schotbruch!
Das mit der Handbreit Wasser wird sich am Atlantik ja wohl einrichten lassen.
cheers
ma
des hoff ma a – danke jednfois 😉
…die Rechenaufgaben um hier was schreiben zu können werden ja immer schwerer ;-)), und gegen “vermutlich wieder die Langsamsten sein” helfen vermutlich nur 42 m² Blister gepaart mit einer richtigen (Wind-)Ansage von
Freund Neptun.
Lasst euch also gut rüber schaukeln, viel Spaß und bleibt heiter und gesund dabei!
AHOI
Thomas
Bravo,Bravo,Bravo
Gratulation
Ihr seit toll
LG
Michael
Hey Glückwunsch!
Das hat ja sogar beim gelegentlichen vorbeischauen recht lange gedauert…
Ihr habt es geschafft, Respekt. Bin schon auf den Bericht von Euch gespannt.
Und ich muss erst mal googeln, wo Ihr da hingesegelt seid – in google maps sieht add ja fantastisch aus!
Erholt Euch gut.