Die Fahrt nach St. Vaast beginnt so wie wir es mittlerweile erwarten: Mit Aufkreuzen gegen westliche Winde. Die Distanz ist nur kurz, aber wir müssen unsere Ankunftszeit genau planen, da die Marina von St. Vaast nur um Hochwasser herum angesteuert werden kann. Wir segeln bei leichten Winden bis kurz vor die Einfahrt, starten den Motor und erreichen um ein Uhr früh die Marina. Ziemlich voll ist es hier, wir finden mit Mühe einen freien Platz, werden jedoch von dort von unsern Bootsnachbarn verjagt (sie finden, der Abstand zwischen den Booten ist zu klein….warum auch immer). Aber wir sind keine Spielverderber, starten den Motor nochmal und suchen uns eine neue Box. Diesmal dürfen wir bleiben und legen uns in die Kojen. Die nächsten Tage besichtigen wir St. Vaast-La-Hougue, die beiden Forts auf den vorgelagerten Inseln und lassen uns Fisch und Austern schmecken.
Laut Wetterbericht soll der Dienstag der optimale Tag sein, um die paar Meilen nach Cherbourg in Angriff zu nehmen, wo uns Maria und Wolfgang wieder verlassen wollen. Am Vorabend checke ich routinemäßig den Motor und entdecke zu meinem Schreck, dass eins unserer Motorlager beinahe kaputt ist, ein zweites hat auch schon leichten Schaden genommen. Die vier Gummilager müssen die gesamte Schubkraft der Schraube vom Motor auf das Schiff übertragen, sollen aber auch die Vibrationen des Motors dämpfen und werden dementsprechend stark beansprucht. Falls mehrere dieser Gummis brechen, riskiert man teuere und komplizierte Folgeschäden an Welle, Getriebe, Wellenlager und Motor, daher verschieben wir die Abfahrt und machen uns am nächsten Tag auf in die Stadt, um Ersatzteile zu beschaffen. Die Lager müssen genau auf das Motorgewicht und die zu übertragenden Kräfte abgestimmt sein, deshalb gibt es sehr viele verschiedene Typen und der lokale Yachtzubehör-Händler hat natürlich die passenden nicht auf Lager, verspricht aber, sie bis zum nächsten Tag zu besorgen. Leider hat auch sein Lieferant gerade keine da, deshalb vertröstet er uns auf nächste Woche (!). Wir würden deshalb noch bis nächsten Donnerstag in St. Vaast-The-Fuck (© Jaqueline) warten müssen, was uns gar nicht gefällt. Die Stadt und der Hafen sind zwar sehr hübsch, aber eben klein, nach zwei Tagen hat man alles gesehen und wir wollen weiter. Deshalb setzen wir uns am nächsten Tag in den Bus und fahren nach Cherbourg, einer größeren Stadt, wo wir hoffen, die Ersatzlager zu bekommen. Außerdem haben so meine Eltern die Chance, unser eigentlich erstes Ziel doch noch zu besichtigen…..
Leider haben wir auch in Cherbourg kein Glück. Es gibt zwar einige große Marine-Geschäfte, aber keiner hat die passenden Teile lagernd, und anscheinend werden alle vom selben Lieferanten versorgt (der wird sich allerdings über die plötzlich stark steigende Nachfrage nach Vetus K50 Silent-Block-Motorlagern wundern…). Die Stadt selbst gefällt uns bei Weitem nicht so gut wie St. Vaast-La-Hougue, und wir sind immerhin froh, hier und nicht in Cherbourg gestrandet zu sein.
Die nächsten Tage werden wir wohl hauptsächlich mit Lesen verbringen, ein paar Dinge am Boot erledigen (vielleicht sogar endlich das Deck streichen) und hoffen, dass unsere Teile bis Dienstag oder Mitwoch da sind. Dann brauchen wir gutes Wetter und passende Windrichtungen, sodass wir möglichst schnell in die Bretagne und dann nach Spanien weitersegeln können…der Sommer geht hier so langsam zu Ende (bevor er eigentlich richtig da war), und bevor es uns zu kalt wird, wollen wir im Süden sein.
Hallo ihr 2,
Wolfgang ist wieder gut bei uns im Büro angelangt, wir lauschen gerade seinen Erzählungen.
Wir 3 sind neugierig, stellt doch mal ein Foto rein vom Inneren des Bootes.
Gute Weiterfahrt, wir freuen uns auf die nächsten Berichte :-))
Liebe Grüße aus Guntramsdorf!
Hallo!
Danke danke! Fotos von innen gibts sobald wir wiedermal aufgeräumt haben 🙂
LG aus Alderney
Alderney is composed of 2000 drunks clinging on a rock…
Hehe, garned mal so unwahr …