geschrieben von Jaqueline in Varel, Deutschland · 07.05.2014 · 3 Kommentare ·

Meine lieben Freunde da draußen!

Heute werde ich mal zur Abwechslung was posten, Mischa liest gerade das Buch “Beste Musiker Anekdoten”, welches er von seiner lieben Großmutter geschenkt bekommen hat.

Mischa beim Lesen

Mischa beim Lesen

Viele von euch werden sich sicherlich fragen, wie es uns so geht und was wir bis jetzt erlebt haben. Nun, ich kann natürlich nur von meiner Seite sprechen, aber am Montag hatte ich eine Krise. An diesem Tag hat mich alles gestört. Das Wetter, die Arbeit, der Schmutz, die Kälte, das Essen.
Ich wusste schon, dass wir noch sehr viel Arbeit in und um dem Schiff zu tun haben werden, aber die Umstände rund herum haben zu meiner Montagskrise geführt.
Ich werde euch die Gründe näher erläutern um ein wenig Verständnis und Mitleid zu erhaschen 🙂

  • Essen: Ihr müsst euch vor Augen führen, dass wir weder einen Herd, noch einen Mikro haben. Das heißt wir essen kalt. Es gibt Salat, Müsli oder Brot. Oh halt, ich habe ja ganz vergessen, dass wir einen Wasserkocher – dank Schmalzi und Resa – besitzen. Die waren so lieb (DANKE an dieser Stelle nochmal!), dass sie bei ihren Besuch letzten Jahres einen Wasserkocher gekauft und für uns dagelassen haben. So können wir wenigstens Tee, Cous-Cous und Instant Noodles kochen. Für eine leidenschaftliche Köchin, wie ich es bin, ist es schwer, aber dank des kalten Wetters haben wir einen Kühlschrank (=Bilge) in dem wir Butter, Milch und Joghurt aufbewahren können, ohne dass die Lebensmittel verderben. Damit bin ich schon beim nächsten Thema.
  • Wetter: Wie heißt es so schön, es gibt kein schlechtes Wetter, nur eine schlechte Ausrüstung. Naja grundsätzlich stimme ich dem ja gerne zu, nur hier auf dem Boot, wo wir unter freiem Himmel hausen kann ich ruhigen Gewissens sagen: hier ist schlechtes Wetter.
    Blick aus unserer Luke

    Blick aus unserer Luke

    Die ersten zwei Tage waren ungewöhnlich schön, aber seit diesen zwei Tagen hat es bisher jeden Tag geregnet und die Nächte sind kalt. Während der Arbeit ist es natürlich nicht kalt, nur war es bis jetzt ziemlich ungemütlich nach einer warmen Dusche zurück ins kalte Boot zu kraxeln um sich dann in einigen Schichten Decken und Schlafsäcken so einzumummen, sodass man nicht friert. Aber ich habe bewusst “war” geschrieben, weil ein lieber, älterer Bootsnachbar anscheinend Mitleid mit mir (uns) hatte, nachdem ich ihm erzählt habe, dass wir uns für kurze Zeit in ein Café (ich habe Mäci gemeint) setzen um uns aufzuwärmen. Am nächsten Tag hat er uns seinen Heizstrahler angeboten (das war gestern) und seitdem habe ich einen neuen besten Freund: meinen DeLonghi!

    Mein bester Freund DeLonghi + ich ;)

    Mein bester Freund DeLonghi + ich 😉

  • Schmutz: Vielleicht verstehen mich die Häusl-Bauer unter euch besser, aber wir leben auf einer Baustelle namens SAILOR MOON. Versteht mich nicht falsch, ich will auf keinen Fall alles schlecht reden und es ist erfreulich zu sehen wie wir Tag für Tag an unserem Boot herumbasteln und sie Stück für Stück schöner machen, nur egal was man angreift, man wird dreckig. Ist ja auch verständlich. Es wird in unserem Zuhause gebohrt, geschraubt, gemalt, gesägt, gehämmert und vieles mehr. Da kann man kein klinisch reines Heim haben. Aber am Montag habe ich mein altes, kuschelig-warmes, reines (abgesehen vom Lurch unterm Bett..) Zuhause herbei gesehnt.
  • Arbeit: Jeder der mich kennt, weiß, dass ich als Controllerin bei meiner alten Arbeit stundenlang vorm PC gesessen habe und mich dabei in einem warmen, schönen, freundlichen Büro befunden habe, sitzend! Nun, hier ist es anders. Ich befinde mich ständig in Bewegung, kann meine akrobatischen Fähigkeiten wunderbar in den kleinsten Winkel unseres Zuhauses unter Beweis stellen und bin dem Wetter total ausgeliefert.
    In den letzten paar Tagen habe ich mich hauptsächlich der Inneneinrichtung gewidmet. Das heißt ich habe gesägt und gemalt was das Zeug hält. So und da bekanntlich Bilder mehr sagen als tausend Worte, findet ihr noch einige Bilder.
Skizzen von den anzufertigenden Brettern

Skizzen von den anzufertigenden Brettern

unsere fertigen Meisterstücke

unsere fertigen Meisterstücke

jetziger Aufenthaltsort in der Werft in Varel

jetziger Aufenthaltsort in der Werft in Varel

Zusammenfassend will ich nochmals festhalten, dass es mir wieder richtig gut geht, ich sehe wieder das Positive in jeder Situation, hoffe auch, dass das so bleibt (Mischa auch 😉 ) und freue mich schon sehr auf den Tag, an dem unser Boot keine Baustelle mehr ist, sondern ein kuschelig, schönes, gemütliches Zuhause! 🙂
Ach ja, Mischa gehts wie immer super! Den stört so gar nichts und er ist quietschvergnügt.

Selfie mit unseren Beanies (genäht von Nicky - DANKE!)

Selfie mit unseren Beanies (genäht von Nicky – DANKE!)



3 Comments

  1. Ich hoff für euch, dass das Wetter bald besser wird! 🙂

    Ansonsten noch fleißiges Arbeiten =)

    • Hi Marc,
      danke, das hoffe ich auch! Heute leider nur Regen, kein !einziges! Mal die Sonne 🙁 Aber vielleicht morgen, obwohls nicht schön angesagt ist.. Naja ich hab ja meinen DeLonghi + Mischa zum Wärmen
      Heute hab ma scho was fertig zusammengebastelt was ich gesägt + gestrichen habe. Schaut super aus, vielleicht könn ma morgen die Fotos posten, damit ihr das auch seht. Schaut echt schick aus.
      GLG – keep commenting
      ur little sis 😉

  2. Die Sonne scheint! Irgendwann sieht man sie auch wieder! 😉
    Bis bald!

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